Mittwoch, 24. April 2024


Spanien, Burgos (Burgos): 
Kreuzgang der Abtei Santa María Real de las Huelgas, 
1187 - 2. Hälfte 13. Jhdt.



Ca. 1,5 km westlich der Stadt Burgos kann man 
diese Zisterzienserinnenabtei finden, 
die lange unter direktem königlichem Schutz stand.



In ihr fanden Damen des kastilischen Hochadels
ihren Unterschlupf und ihr Verdingen.



Um dieses Kloster im Rahmen einer Führung 
besichtigen zu können, ...



... muss man erst einmal dieses massive Tor passieren.



Dann gelangt man in einen großzügigen Innenhof ...



... mit ehemaligen Wirtschaftsgebäuden, wo sich auch
die Kassa für den Eintritt und der Versammlungsraum befinden.



Von der Kirche bekommt man hier bereits ...



... die schlichte Westfassade zu sehen, nördlich davon ...



... schließt ein großzügig überdachter Gang an, ...




... der wohl als Wandelgang neben der Kirche errichtet wurde.


 

Die Abtei wurde vom kastilischen König Alfons VIII.
- er regierte 1158-1214 - und seiner Ehefrau
Eleonore Plantagenet im Jahr 1187 gegründet ...



... und liegt in der Nähe von Burgos an der Stelle, ...



 ... wo sich bis dahin eine königliche Lustresidenz ...



... befand, die als "Las Huelgas Reales" ...



... („königliches Freizeitdomizil“) bezeichnet wurde.



Die Arbeiten am Kloster begannen noch im Jahre 1187 ...




... und wurden in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. abgeschlossen.



Die ersten Nonnen kamen aus der Abtei Tulebras
im Königreich Navarra, die 1157 gegründet worden war.



Die erste Äbtissin der Abtei war Doña Misol.



Hier nun der spätromanische Wandelgang
an der Nordseite der Abteikirche, ...



... der bereits mit einem gotischen Kreuzrippengewölbe
eingedeckt ist.



Die Arkaden sind hingegen noch der Romanik verpflichtet
mit ihren Zwillingssäulen und nur leicht angespitzten Bögen.



Dieses Portal ist schon spitzer und weist ...



... an seiner äußeren Archivolte ein Zackenmuster auf.



Unten vor der Klosterkirche sind
romanische Rundbögen vermauert.



Diese Rosette weist bereits auf die nahende Gotik hin.



Dann geht es weiter in Richtung Kirche, doch zuvor ...



... kann man noch diesen herrlichen Steinsarg bewundern.



Dieser Plan klärt über die Lage der Kirche und den Kreuzgang auf:

- A: Straßenseitiger Bereich nördlich der Kirche
- B: Eingangshof (s. Bilder oben)

- 2: Mozarabische Auferstehungskapelle
- 4:  romanischer Kreuzgang




Hier ist der Raum "A" vor der Abteikirche zu sehen ...




... und hier die Südostseite der bereits gotischen Abteikirche.




Das Kloster Las Huelgas wurde von seinen Gründern
reich beschenkt und erhielt gleich 49 Güter.


So konnte es seine Kirche reich ausstatten
mit wertvollen Gobelins ...



... und einem schönen Chorgestühl für die Nonnen, ....



... das äußerst wertvolle Schnitzereien aufweist.



Der Kirchenraum ist zweigeteilt in den
"weltlichen" Raum und jenen für die Nonnen.



Darüber hinaus wurde die Abtei 1199 zur Begräbnisstätte
der königlichen Familie erhoben.



So beherbergt die Abteikirche den Doppelsarkophag ...



... der Abteigründer Alfons VIII. und Eleonore, ...


 
... die beide im Jahr 1214 starben.



Im Seitenschiff, das "Johannes-Schiff" genannt wird, 
befindet sich der Sarkophag der Maria von Aragon,
die Tochter des Königs Ferdinand der Katholische
und Nonne in Las Huelgas war. 


 
An den Seiten fanden auch weitere Sarkophage Platz 
wie z.B. im zweiten Seitenschiff, dem"Katharinen-Schiff",
 der des Infanten Ferdinand de la Cerda, 
des Sohnes des Königs Alfons X., der 1275 starb.



Hier schließt nun der romanische Kreuzgang ...



... im Süden der Abteikirche an.



Er stammt aus den Jahren um 1190 ...



... und ist mit schlichten Holzbalken gedeckt.



Die Rundbogenarkaden sind erstaunlich groß,
ihre Säulen beginnen fast am Boden und nicht erst auf einem hüfthohen Sockel.



An den Zugängen zum Kreuzganggarten gibt es doppelte Säulenreihen
mit stilvoll ausgearbeiteten Kapitellen.



Auch die Mittelsteher zwischen fünf Arkaden sind verstärkt ...



... und weisen Rundbogenfenster in ihrer Mitte auf.



Die Bögen ruhen alle auf Zwillingssäulen, ...



... deren Doppelkapitelle gestaltet sind.



Einige Kapitelle sind äußerst kunstvoll verziert ...



... wie dieses hier mit seinem komplizierten Schlingmuster ...




... oder dieses hier mit seinen kryptisch anmutenden Zeichen.



Der Kreuzgang ist quadratisch angelegt.



In der Mitte wachsen Buchsbäumchen und Zypressen, ...



... ansonsten ist der Garten mit Kieselsteinen ausgelegt.




In der Mitte des Gartens befindet sich ein Springbrunnen.



Der Kreuzgang wurde später auf zwei Seiten aufgestockt ...



... und beherbergt heute dort die Zisterzienserinnen.



Die beiden weiteren Seiten des Kreuzgangs
sind entweder nur einstöckig ...



... oder gar nicht weiter aufgestockt worden
wie hier links hinten zu sehen ist.



Auch der Zugang zum Kapitelsaal erinnert an den 
romanischen Baustil, dürfte aber ein Rekonstruktion sein.



Sein Inneres ist gotisch eingewölbt und ziemlich hoch.



Im Lauf der Führung durch die Abtei gibt es noch
ein weiteres Kleinod aus romanischen Zeiten zu sehen.



Es ist dies die Auferstehungskapelle
an der Nordostecke der Abtei.



Sie stammt ebenfalls aus dem Ende des 12. Jhdts.
und wurde im Mudéjar Stil erbaut.



Diese filigranen Kapitelle weisen eindeutig arabische Stileinflüsse auf.



Der Zugang zur Kapelle erfolgt über diesen Hufeisenbogen, ...




... das innere ist mit einer wertvollen Mosaikdecke ausgestattet.



Die gotische Klosterteile wie die Kirche stammen
aus dem 13. bis 15. Jhdt.





Sehenswert!